Eine Leserin schreibt mir: "Ich habs nur bei buchhaus.ch (Lüthy Balmer Stocker) probiert und da hab ichs nicht gefunden."

Ich antwortete ihr:

Den Buchkatalog der grossen Druckereien (eben u.a. auch meine Titel) bekommen alle Händler angeboten. Manche kopieren dann die Auswahl der Mainstream-"Partner" der Branche, wie Amazon, Apple, Thalia etc. und filtern so "das Wesentliche" heraus. - Dabei ist Amazon vorweg und zensiert unverhüllt nach politischen Kriterien. Dann gibt es für kleine Buchläden natürlich auch das Problem unter Millionen Neuerscheinungen zu bestellen, was sich auch verkaufen lässt. D.h. sie schauen auf die Nachfrage. Und wenn sie sich nicht leisten können, einen unbekannten Artikel auf Lager zu legen, dann bieten sie ihn auch nicht im Webshop an, weil sie nicht kurzfristig liefern könnten.
Aber für die Kunden können sie eigentlich alles bestellen, was eine ISBN hat. Es kann dann etwas dauern, bis es geliefert ist. Das ist für den Händler ein Risiko, weil er nicht weiss, ob der Kunde dann auch zum Abholen kommt.

Und die Nachfrage wird vor allem durch Besprechungen in den Mainstream-Zeitungen geschaffen. Da setzt sich der Mainstream also wieder durch "gute Vernetzung" durch. Was nirgends in den MSM erwähnt wird, "existiert" für viele Buchhändler also gar nicht.

Wir alternativen Verlage sind also auf Direktvertrieb angewiesen, wobei ich meine Titel auch nicht in grosser Menge vorrätig halten kann: wegen der Vorkasse für den Drucker plus Lagerfläche, das schränkt mich ein, also leite ich eingehende Bestellungen auch oft erst dann an die Druckerei weiter und dann dauert es eben noch.

Sorry, das ist zu berücksichtigen, wenn man unzensierte Bücher liest, die vom Mainstream gebrandmarkt werden.